Unsere Produkte werden immer individueller: Sportschuhe, Müsli oder
Briefmarken. Wer hätte beim Launch des Adidas Samba gedacht, dass der
Klassiker aus Herzogenaurach bald nicht nur im typischen Schwarz und
Weiß, sondern in seinen persönlichen Lieblingsfarben inkl. dem
eingedruckten Namen des Besitzers erhältlich sein wird? Und welche Hüter
des Corporate Designs hätte sich vor 10 Jahren getraut, auf einem
Konsumartikel das Logo durch den Vornamen des Käufers zu ersetzen? Coca
Cola und Nutella haben stellvertretend für die gesamte Zunft den Beweis
erbracht, welche Kraft in der Kombination von klassischem Markenaufbau
und einer konsequenten Individualisierung stecken kann.
Konfiguratoren und Sonderausstattungslisten, die wir früher nur aus
der Automobilbranche kannten, haben den tagtäglichen Konsum erobert
– selbst Schokolinsen sind heute mit persönlichen Botschaften
erhältlich. Wussten Sie, dass von allen, in einem Jahr neu zugelassenen
3er BMW gerade einmal zwei Modelle in Motor, Farbe und Ausstattung
völlig identisch sind?
Ein Trend, der mehr denn je in die Zeit passt. Der Kunde von heute
akzeptiert kaum noch Kompromisse, er ist gewohnt seine Angebote
individuell zu konfigurieren – ob es sich dabei um einen Telefontarif,
die Auswahl seines Sandwichs oder seinen Medienkonsum betrifft, ist
dabei nicht mehr relevant. Und doch geht dieser Megatrend laut Aussage
des Zukunftsinstituts in die Rekursion: Individualisten suchen
Gemeinschaft und schaffen sie sich neu. Von der Single-Gesellschaft zur
neuen Wir-Kultur.
Aus der Sicht der Markenführung ergeben sich daraus quasi optimale
Rahmenbedingungen für echte Lovemarks. Vorausgesetzt: Wir öffnen unsere
Marken für ein neues „Wir!“.