„Innovation
in Zeiten des digitalen Wandels“ lautete am 20. März das aktuelle Thema im
Rahmen der Veranstaltungsreihe #Chefsache. Unter Federführung der
Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbh (WESt) und
Train – Transfer in Steinfurt trafen sich dazu interessierte Unternehmer aus
der Region bei Ortmeier in Saerbeck.
Das Münsterland ist eine echte
Innovationsregion. Die Innovationsquote von 60 % spricht eine deutliche
Sprache. Wie sich die Region und ihre Unternehmen in dieser Nische noch besser
aufstellen können, hat eine Fachveranstaltung bei Ortmeier in Saerbeck,
ergründet.
Individualisierung ist ein Megatrend, der
gerade für münsterländische Unternehmen von enormem Vorteil sein kann. Diese
These untermauerte Prof. Dr. Katja Brickwedde, Professorin an der
Fachhochschule des Mittelstands und Geschäftsführerin der METIS GbR, in ihrem
Fachvortrag.
Individualisierung und Gesundheit: Zwei
Megatrends im Münsterland
Die zunehmende Individualisierung stehe in
unmittelbarem Zusammenhang mit mehreren sogenannten Trendphänomenen. Dazu
gehörten etwa das „Self-Tracking“, das Streben nach Gesundheit und Fitness, die
„Single-Gesellschaft“ oder auch die „Multigrafie“, die das Ende einer linearen
Normalbiografie bedeute und somit das Ende des klassischen, linearen
Lebenslaufes bedinge.
Aber auch das Verhältnis zu den Kunden und
Mitarbeitern wird durch diese Entwicklungen maßgeblich beeinflusst. Mit
individualisierter Ansprache, echtem Dialog und darauf aufbauenden
Strategieprozessen in Forschung und Entwicklung lassen sich hier völlig neue
Unternehmenskonzepte erstellen. Laut Prof. Brickwedde zeichneten sich
innovative Betriebe vor allem durch eine hohe Investitionsbereitschaft, eine
klare Innovationsstrategie sowie durch enge Kooperationen mit anderen Unternehmen
bzw. Hochschulen aus, und lieferte die Belege für diese Aussage in Form einer
Untersuchung der TOP Innovatoren gleich dazu. Die Innovationskraft der
Unternehmen basiere auf einer gelebten Innovationskultur und einem starken
Engagement seitens der Geschäftsleitung.
Münsterland trifft Silicon-Valley
Dass auch Michael Wietkamp die Verantwortung
der Innovationskultur genau hier sieht, stellte der Unternehmer in seinem
anschließenden Vortrag ebenfalls klar.
Er berichtete, dass die Ortmeier Gruppe bis zu
10 Innovationen pro Jahr generiere, von denen er gerade zwei im Silicon Valley
präsentiert habe. Neue Geschäftsmodelle entstehen aus seiner Sicht
grundsätzlich aus der Lösung von Kundenproblemen. „Wir sind schon längst keine Druckerei
mehr“, so Wietkamp, dessen Unternehmen sich inzwischen als Spezialist für Kommunikations-
und Kampagnenmanagement mit den Themen POS Kommunikation, Prozessmanagement,
Profiling & Branding, Printmanagement und sogar Produkt- & Werbemittellogistik
befasst.
Die Marke seiner Kunden ist für das
Unternehmen der Ausgangspunkt jeder strategischen Kommunikation. Diese
Markenexpertise ist laut Michael Wietkamp in den letzten Jahren zu einem
wesentlichen Kern der Ortmeier Gruppe geworden.
Folgeworkshop Change Management im Mai
Beim anschließenden Imbiss gab es ausreichend
Gelegenheit für Austausch und Networking. Ebenso wurde eine
Betriebsbesichtigung in kleinen Gruppen angeboten. „Es sind Ideen und Impulse, die ich hier heute mitnehmen
werde“, lautete das Fazit einiger Gäste.#Chefsache Digitalisierung ist eine Veranstaltung der
WESt mbh in Kooperation mit Train – Transfer in Steinfurt. Train hat mit seiner
Schnittstellenfunktion zwischen Unternehmen und der FH Münster das Ziel, das
Innovationspotenzial im Kreis Steinfurt zu stärken und gemeinsame Kooperationen
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen. Der nächste Termin für
die Veranstaltungsreihe steht bereits fest: Am 04. Mai findet auf dem
Steinfurter Campus der Fachhochschule Münster ein Folgeworkshop zum Thema
„Unternehmenskultur/Change Management“ statt.